Jenseitsvorstellungen im Islam – Königreich der Himmel
Jenseitsvorstellungen im Islam – Königreich der Himmel
Die vielleicht beste Vorstellung der
unterschiedlichen theologischen Konzepten in Islam und Christentum
bietet der Monumentalfilm Königreich der Himmel der Himmel aus dem
Jahr 2005. Der Film berichtet von der Rückeroberung Jerusalems durch
Saladin 1187 und dem Untergang des Kreuzfahrerstaates. Enthält dabei
zahlreiche Bezüge auf den Koran, sowie zahlreicher Ansichten aus
Islam und Christentum die er einander gegenüber steht.
Beginnen wir am Anfang, neben dem
Propheten Mohammed und seinen Gefährten zählt insbesondere Saladin
als Ausdruck islamischer Tugenden. Und Jerusalem nach Mekka und
Medina als die drittwichtigste Stadt des Islam. Es überrascht
deshalb auch nicht, dass die islamische Hölle in Jerusalem
angesiedelt ist.
Höllenvorstellung im Islam
Dschahannam oder Gehenna ein real
existierender Ort ist. Genau gesagt handelt es sich dabei um Gehenna
oder Gen-Ben-Hinnom. Die Schlucht des des Sohnes (Ben) von Hinnom.
Die von der Stadtmauer der alt-Stadt Jerusalem zum heiligen Berg Zion
verläuft. In der Königszeit Jerusalems also unter den biblisch
bekannten Königen Saul, David und Salomo. Die Kanaanäer brachten
dabei in Gehenna ihre Brandopfer der Gottheit Moloch dar.
Aus diesem Zusammenhang lassen sich die
meisten Bezeichnungen der Hölle im islamischen Kontext verstehen. Im
Koran werden durchgehend Wendungen wie Feuer, stark brennendes Feuer,
mächtiger Brand, Ort der Zerstörung oder Haus des Untergangs
gleichbedeutend mit Hölle gebraucht.
Dies wird insbesondere in den
Belagerungsszenen aus Königreich der Himmel recht bildgewaltig
dargestellt. So heißt es in Sure 66,6
O
die ihr glaubt, bewahrt euch selbst und eure Angehörigen vor einem
Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind,
Die
Steine meinen damit die Götzensteine die in der Kaaba in Mekka in
vorislamischer Zeit angebetet wurden und das Bombardement der mauern
von Jerusalem mit Feuer ist dafür ein Sinnbild .
Die
zweite Metapher die im Islam gerne im Zusammenhang mit der Hölle
gebraucht wird, es der alles durchdringende Hunger und Durst und der
Höllenbewohner. So heißt es in Sure 10.5
...Die Ungläubigen sollen siedendes Wasser trinken und schwere
Strafen erleiden, weil sie nicht glauben.
Auch
das ist eine Szene die im Film dargestellt wird. Die vielleicht
deutlichste Anspielungen Imad ad Din, dass ist eine Anspielung auf
die ursprünglich Kapitulation Jerusalems an den Propheten Gefährten
Umar, der sich auf den weg nach Jerusalem beim reiten des Pferdes
nach Jerusalem mit seinem Diener abwechseln, sodass die Stadtoberen
ursprünglich mit seinen Diener verwechselnden.
Rollenvorbilder in Islam und Christentum
Entscheidend
ist wie die Tugenden im Christentum und Islam so wie die jeweils
strafwürdigen Sündige im Film dargestellt werden. Dabei bleibt
festzustellen, dass die rolle des Opfers und des Leids im Christentum
weit stärker beton werden als im Islam. Die Figuren die dabei
jeweils als Rollenvorbilder dienen sind König
Balduin, seine Schwester Sibylla, sowie der ergraute Tiberias auf der
einen und Saladin, seine Schwester sowie Imad ad Din auf der anderen
Seite.
Sowie
der an Lepra erkrankte König Balduin in der Nachfolge der leiden
Jesu als weitsichtiger Friedensfürst gezeigt. Während das keine
spezifischen islamischen Tugenden sind, vielmehr der Islam seine
stärken auf kraft und Entschlossenheit.
Noch
deutlicher wird das vielleicht bei Sibylla, die sich die Haare
abrasiert, das Büßergewand anlegt und sich um die kranken kümmert.
Das islamische Idealbild der Würde und Keuschheit wird dabei umso
mehr von der Schwester Saladins verkörpert und schließlich kommen
wir zu Tiberas. Tiberias zeigt das christliche ideales des
kämpfenden Mönches, der schließlich zum Einsiedler wird, da er
dein eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden kann. Das Mönchdsdasein
ist ebenfalls ein dem Islam als solches fremdes Konzept.
Entscheidend
ist dabei der spezifische christliche Schuldkult. Jede Handlung ist
Rollenbilder ist im wesentlich durch das Gefühl einer persönliche
schuld motiviert.
Imad
ad Din zeigt weit typischere islamische Tugenden des Stolzes und desGroßmutes.
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