Zahir ad-Din Mohammed und das Mogulreich

Entstehung des Mogulreichs


Ausgehend von Zentralasien im speziellen aus der heutigen Grenzregion zwischen dem heutigen Staaten Afghanistan und Usbekistan machte sich der aus einem Fürstengeschlecht stammende Zahir ad-Din Mohammed (1483 -1530), der später Großmogul Babur, auf das Sultanat Delhi zu erobern.

Durch die aus der Ausstattung mit Feuerwaffen (Kanonen und Musketen) resultierende Überlegenheit konnte er mit seiner relativen kleinen Streitmacht, etwa 15.000 Mann, eine um das 8-fache größere Armee 1526 in der Schlacht bei Panipat schlagen in deren Verlauf auch der letzte Sultan von Delhi, Ibrahim II., fiel.

Seine Nachfolger konnten das Reich nach Süden ausdehnen und festigen. Sodass das Mogulreich um 1700 fast den gesamten indischen Subkontinent umfasste. Als bedeutenster Mogulherrscher gilt Akbar (arab. groß 1556–1605) Autor zahlreicher islamischer Sprüche siehe helalbeauty.

Die britische Ostindien-Kompanie

Durch einen Freibreif der Königin Elisabeth (1533 -1603) 1600 gegründet besaß die British East India Company das Recht sämtlichen Handel zwischen dem Kap der Guten Hoffnung und der Magellanstraße abzuwickeln.

Zunächst musste dazu aber der Widerstand der Portugiesen und dann der Holländer gebrochen werden. Schließlich gelang es der Company 1639 Niederlassungen in Madras und 1668 in Bombay und Kalkutta zu gründen.

Das Kerngeschäft war der Handel mit Baumwolle, Seide, Indigo-Farbstoff, Salpeter und Tee.
Wiederholt wurde versucht das Monopol der Niederländer auf den Gewürzhandel zu brechen was aber vorerst scheiterte.

1711 wurde schließlich ein Handelskontor in Kanton, China errichtet um indischen Tee gegen chinesisches Silber handeln zu können. 1720 kamen schließlich etwa 15% der britischen Einfuhren aus Indien, nahezu vollständig unter Kontrolle der Ostindien-Kompanie.

Kolonialmacht

Die wachsende Rivalität am europäischen Kontinent zwischen England und Frankreich im Verlauf des gesamten 18. Jahrhunderts führte zu einer starken militärischen Aufrüstung, die wiederum finanziert werden musste.

  1. Schließlich erklärte sich die Ostindien-Kompanie bereit gegen Einräumungen weiterer Privilegien bereit der britischen Krone großzügig Kredit zu gewähren.
  2. Zur Absicherung der Handelsvorrechte begann die Ostindien Kompanie eigene Landstreitkräfte in Indien aufzustellen umso Einfluss auf die lokale Verwaltung nehmen zu können.
  3. In der Schlacht bei Plassey 1757 im heutigen Bangladesch wurde schließlich erstmals ein lokaler Machthaber durch Truppen der Ostindien-Kompanie besiegt und ganze Landstriche gingen in die direkte Kontrolle der Company über.
  4. Dies war der Beginn der britischen Herrschaft Indiens, eine direkte Konfrontation mit den Moguln scheuten die Briten aber vorerst.

Höhepunkt und Niedergang der Ostindien-Kompanie und Machtübernahme der britischen Krone

Mit dem Verlust der amerikanischen Kolonien mit der Unabhängigkeitserklärung von 1776 rückte zunehmend der Osten in das Blickfeld der britischen Monarchen. Das bereits im Zerfall begriffene Mogulreich konnte der immer einflussreicher werdenden Ostindien-Kompanie immer weniger entgegen zu setzten.

So spalteten sich einzelne Landesteile vom Reich ab, die alsbald unter zunächst wirtschaftliche und dann bald auch administrative Kontrolle der Ostindien-Kompanie übergingen. So gelang es der Kompanie weite Teile Indiens unter ihre Kontrolle zu bringen. Gleichzeitig richtete sich auch hier der Blick gen Osten, da man an den lukrativen Handelsrouten zwischen Indien und China sowie am Export chinesischer Luxusgüter nach Großbritannien interessiert war.

Das entstehende Handelsdefizit, da die Briten im Austausch den Chinesen wenig zu bieten hatte, führte zu einem rapiden Silberabfluss Richtung China. Dies versuchte die Ostindien-Kompanie durch Verkauf indischen Opiums nach China zu kompensieren. Zwischen 1821 und 1837 verfünffachten sich die umgeschlagenen Mengen an Opium.

Dies wiederum erzeugte massiven Ärger auf chinesischer Seite, sodass 1839 per kaiserlichen Edikt der Opiumhandel von Ausländern in China verboten wurde. Im Verlauf des Handelsstreits, kam es zum 1. Opium-Krieg (1839 - 1842) in dessen Verlauf die Engläder die Öffnung chinesischer Häfen erzwangen und Hong-Kong an die Ostindien-Kompanie fiel.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts erstreckte sich nun die Herrschaft der Kompanie über weite Teile Indiens, Singapur und Hong Kong. Damit standen rund 20 % der Weltbevölkerung unter ihrer Kontrolle.Damit wurde die Company selbst der britischen Regierung zu mächtig man ging über zu einer Neuregelung der Ostindien-kompanie.

Waren im Indien-Gesetz von 1784 die Einflusssphären der britischen krone und der Ostindien-Kompanie klar abgesteckt, setzten die britische Krone 1858 die Moguln-Herrscher offiziell ab und brach mit dem Government of India Act ebenfalls 1858 die Macht der Ostindien-Kompanien, Kernpunkte waren1:
  • die Übernahme aller Territorien in Indien von der Ostindien-Kompanie, die zugleich die ihr bisher übertragenen Macht- und Kontrollbefugnisse verlor.
  • die Regierung der Besitzungen im Namen der Königin Viktoria als Kronkolonie. Es wurde ein Secretary of State for India an die Spitze der behördlichen Verwaltung gestellt.
  • die Übernahme allen Vermögens der Gesellschaft und das Eintreten der Krone in alle zuvor geschlossenen Verträge und Abmachungen.
Indien stand nun unter direkter britischer Kolonialherrschaft, Königin Viktoria von Großbritannien wurde 1876 zur Kaiserin von Indien proklamiert.


1 Government of India Act

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